Ihre Einstellung zur MPU
Vor allem das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss muss besonders kritisch hinterfragt werden. Wer sich nicht in der Lage fühlt, als Fahrer auf Alkohol oder Drogen zu verzichten, gerät außerdem in Verdacht, ein Suchtproblem zu haben. Vor diesem Hintergrund muss auch der Betroffene sein eigenes Handeln rekapitulieren und gegebenenfalls einen neuen Umgang mit diesen Mitteln in Erwägung ziehen. Um dies zu beurteilen, ist eine hoch qualifizierte Fachperson erforderlich, welche die Warnzeichen als solche erkennt und darauf aufmerksam macht.
Daher sollten bei der Beratungsmaßnahme alle Fakten genannt und offen mit der Thematik umgegangen werden – zumal Psychologen eben durch ihre Qualifikation relativ schnell ein unstimmiges Bild ausmachen und es somit schwer ist, hier jemanden „hinters Licht“ zu führen.Was können Sie machen, um Ihre Chancen bei der MPU Vorbereitung zu erhöhen?
Drei Standpunkte kommen hier infrage, nämliche die MPU als Verhör, als Erpressungssystem oder als Chance zurück zum Führerschein zu begreifen. Natürlich klingt es sehr optimistisch, die MPU ausschließlich als Chance zu sehen, jedoch sind die beiden anderen Aspekte nicht vollkommen von der Hand zu weisen.
Etwas von einem Verhör hat die MPU dennoch an sich, denn der Gutachter möchte wesentliche Dinge wissen, die Sie möglicherweise nicht freiwillig preisgegeben würden, außerdem setzt die MPU die Teilnehmer unter Druck. Das verstehen einige Teilnehmer auch als Erpressung, doch Karten auf den Tisch: Ein wenig Druck gehört schon dazu, damit wir alle uns angemessen im öffentlichen Verkehr verhalten. Man kann die Dinge wie folgt betrachten:
Die MPU als Verhör: Naturgemäß möchten Menschen nicht durch Fragestellungen bedrängt werden – in dieser Form betrachtet trägt die MPU tatsächlich die Elemente eines Verhörs in sich. Hinzuzufügen ist, dass die meisten MPU-Gutachter diesen Aspekt kennen und ihn selbst ablehnen. Sie führen die Gespräche mit dem Teilnehmer ausdrücklich nicht konfrontativ, auch wenn sie fragen müssen, wie es zum Verkehrsdelikt kam. Der Gutachter muss den Zusammenhang zwischen dem Delikt und der Persönlichkeit des MPU-Teilnehmers herstellen.
99 Prozent aller Gutachter halten sich an diese Prämisse. Das restliche Prozent verliert wird irgendwann den Beruf des Verkehrspsychologen nicht mehr ausüben dürfen. Sie können den Gutachter zu Beginn eines Gesprächs ablehnen. Sollte er erst im fortgeschrittenen Gespräch zu einem unsachlichen Verhalten kommen, ist zwar der Abbruch schwierig, jedoch können Sie nachdrücklich fordern, diese Bemerkungen während der MPU schriftlich festzuhalten und eine Dokumentation darüber machen.
Also akzeptieren Sie innerlich das Machtgefälle zwischen Ihnen und dem Psychologen: MPU als Chance