Auf das müssen Sie bei Iher Vorbereitung auf die MPU achten.
Ihre einzelnen Schritte könnten folgendermaßen aussehen:
Den Antrag stellen Sie bei der Fahrerlaubnisbehörde, Ihrer Führerscheinstelle.
Dem Antrag beizufügen sind z.B. ein Führungszeugnis, ein Auszug aus der Flensburger „Verkehrssünderkartei“, Sehtest, bei Alkohol oder Drogen Ihre gesammelten Werte – falls vorhanden (können Sie aber auch noch bei der Begutachtungsstelle vorzeigen) und wenn vorhanden – Teilnahmebescheinigung über die MPU-Vorbereitung / Therapie.
Ihr Sachbearbeiter bei der Führerscheinstelle wird Ihnen sicher hier gerne helfen, besonders, wenn Sie ihm höflich gegenübertreten.
7. Auswahl der MPU-Begutachtungsstelle
Sie erklären gegenüber der Führerscheinstelle Ihr Einverständnis für eine MPU-Begutachtung und benennen eine von Ihnen ausgewählte Begutachtungsstelle (TÜV, AVUS, DEKRA, BAD etc.) – meistens eine „Bauchentscheidung“.
8. Ihre Führerscheinstelle sendet Ihre Akte an die ausgesuchte MPU-Begutachtungsstelle
9. MPU-Untersuchungsgebühr
Von der Begutachtungsstelle bekommen Sie jetzt ein Schreiben mit der Bestätigung, dass Ihre Akte dort eingegangen ist, mit der Bitte, die Gutachtergebühr für die MPU im voraus zu überweisen.
10. MPU-Abschlusstraining
Kurz vor der MPU sollten Sie noch ein MPU-Abschlusstraining absolvieren, eine Generalprobe.
Aus meiner langjährigen Erfahrung heraus weiß ich, dass oft genug das Gelernte aufgefrischt werden sollte.
11. Untersuchungstermin
Nach Eingang der MPU-Begutachtungsgebühr bekommen Sie – meist sehr kurzfristig – einen Termin zur Begutachtung.
Klären Sie mit Ihrem Sachbearbeiter bei der Führerscheinstelle, ob Sie überhaupt zur MPU müssen.
Ihr Sachbearbeiter allein hat alle Informationen über Sie und entscheidet alles Weitere.
Fragen Sie ihn, wie er die Sachlage bei Ihnen sieht. Aber: Erzählen Sie Ihrem Sachbearbeiter nicht zu viel von sich, z.B. über Ihren Alkohol- oder Drogenkonsum usw. Alles, was in Ihrer Führerscheinakte steht bzw. kommt, bekommt auch später Ihr MPU-Gutachter zu lesen! – Davon müssen Sie wenigstens ausgehen!
Vielleicht sollten Sie aus diesem Grunde vor dem Gespräch mit dem Sachbearbeiter den 2. Schritt vor dem 1. machen.
Woran erkennen Sie unseriöse Anbieter von Beratung und Vorbereitungs-Kursen?
Seien Sie immer skeptisch, wenn bestimmte Verhaltensweisen antrainiert werden sollen. Wer sich verstellt und so sein wahres Ich zu verstecken versucht, wird einen erfahrenen Gutachter nicht täuschen können.
- Viele Scharlatane üben die Antworten auf einen speziellen Fragenkatalog ein. Doch den gibt es bei der MPU gar nicht. Die Gutachter gehen individuell auf den Kandidaten und den Sachverhalt (z.B. Suchtproblematik, Persönlichkeitsstrukturen) ein.
- Auch eine Erfolgsgarantie kann keine MPU-Vorbereitung geben. Bei der Prüfung selbst ist der Kunde allein und bis dahin kann der Berater ohnehin nur Hilfestellung geben.
- Wird Ihnen ein Gegengutachten versprochen, können Sie den Kontakt gleich abbrechen. Denn es werden bei der MPU nur Gutachten von akkreditierten Gutachtenstellen akzeptiert.
- Manche Nepper geben auch eine Geld-zurück-Garantie. Das hat natürlich keinerlei Aussagekraft über die Qualität der Beratung und zudem ziehen viele der Mogelfirmen sich im Streitfall über AGB-Klauseln im Kleingedruckten aus der Affäre.
- Seriöse Anbieter zeichnen sich durch Transparenz aus – auch hinsichtlich der Preise: Das erste Kennlern-Gespräch sollte kostenlos sein. Paketpreise oder die gleichzeitige Vermittlung eines Kredits sind ein sicheres Signal für unseriöse Anbieter.
- Besorgen Sie sich rechtzeitig von Ihnen verlangte Abstinenz-Nachweise. Jeder, der die Ahndung einer Trunkenheitsfahrt befürchtet, sollte immer sofort klären, ob in seinem Fall eine spätere MPU -Anordnung droht. Wer betrunken ein Fahrzeug führt (auch Fahrrad) muss bei einer Blutalkoholkonzentration (BAK) von 1,6 ‰ immer zur MPU. Beim Fahren von Kraftfahrzeugen unter der Wirkung von Alkohol sollte nach Einleitung eines Strafverfahrens (sicher ab 1,1 ‰) zur eigenen Sicherheit das Thema aktiv geklärt werden. Das gilt auch bei einer Ordnungswidrigkeit wegen alkoholisierten Fahrens, falls es schon früher eine Alkoholfahrt gab. Daneben sind Fahrten unter Drogen, eine drohende Fahrerlaubnisentziehung wegen 8 Punkten o.ä. Anlass für eine frühzeitige Klärung.
- Um sich einen Überblick über die eigene Entwicklung zu verschaffen kann es nützlich sein, einen tabellarischen Lebenslauf über die Zeit anzufertigen, ab der es zu Auffälligkeiten gekommen ist. Das kann eine gute Grundlage für eine weiterführende Analyse durch Sie sein, warum sich diese Entwicklungen so ergeben hatten.
So verschieden die Probleme sind, die zum Verlust des Führerscheins führen, so unterschiedlich sind auch die Möglichkeiten, diese Eignungsmängel zu heilen. Eine Patentlösung existiert nicht. Jeder muss seinen eigenen Weg finden und beschreiten. Lassen Sie sich dabei nicht drängen, aber entscheiden Sie zeitnah, um keine wertvolle Zeit zu verlieren.
Die Entscheidung, ob der Betroffene einen Kurs in der Gruppe oder eine Einzelmaßnahme bei einem Verkehrspsychologen macht, hängt nicht nur von der Persönlichkeit und dem zugrunde liegenden Problem ab, sondern auch von den finanziellen Möglichkeiten. Eine fundierte Vorbereitung ist nicht billig. Die Kosten lohnen sich aber. Das sofortige Bestehen nach qualifizierter Vorbereitung ist billiger als viele Fehlversuche.
Erste Einschätzung durch Verkehrspsychologen
Dort werden die Weichen für eine erfolgreiche Begutachtung gestellt. Fachpsychologen für Verkehrspsychologie, die in besonderer Weise für Eignungsbeurteilungen qualifiziert sind, und anerkannte verkehrspsychologische Berater bieten Gespräche an.
Wer den Psychologen seines Vertrauens gefunden hat, muss wissen, dass dieser nicht begutachten darf. Bei der späteren MPU ist ein anderer Experte zu überzeugen. Die Vorbereitung auf die MPU muss – so sieht es das Gesetz vor – „in anderen Händen“ liegen als die Begutachtung. Diese Trennung soll Unabhängigkeit gewährleisten und Interessenkonflikte vermeiden. Außerdem darf die MPU nur von akkreditierten Institutionen durchgeführt werden. Andere Begutachtungen werden nicht anerkannt.
Gespräche beim Psychologen
Das kostenpflichtige Einzelberatungsgespräch beim Psychologen sollte sinnvoller Weise als nächster Schritt folgen. Dieser macht sich ein erstes Bild von der persönlichen Geschichte. Das etwa einstündige Einzelberatungsgespräch beim Psychologen kostet ca. 100,– €.
Die individuelle Vorbereitung kann dann anhand von Einzelsitzungen beim Psychologen oder in Gruppenkursen erfolgen. Beides hat Vorteile. Für eine individuelle Betreuung beim Psychologen muss bei 10 Sitzungen mit ca. 1.000,– € gerechnet werden. Wie viele Stunden ratsam sind ist einzelfallabhängig.
Gruppenkurse
Wenn die Fahrerlaubnis schon entzogen ist, kann es sinnvoll sein, einen Kurs auszuwählen, durch den auch die Sperrzeit verkürzt werden kann. Dabei gibt es je nach Bundesland erhebliche Unterschiede; nicht jede Maßnahme wird anerkannt. Über die regionalen Unterschiede kann der ADAC Vertragsanwalt informieren. Im Einzelfall ist eine Reduzierung um bis zu 3 Monate möglich.
Besondere Kurse gibt es außerdem für Personen, bei denen ein Gutachter schon durch eine MPU festgestellt hat, dass trotz Verhaltensänderung noch Eignungsmängel bestehen, die durch eine Kursteilnahme behoben werden können. In diesen Fällen wird die Teilnahme an einem Kurs zur Wiederherstellung der Kraftfahreignung empfohlen. Es handelt sich dabei um eine Art Nachschulung.
Untersuchungsanlässe
Meist liegt der Anordnung einer Eignungsuntersuchung ein Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis zugrunde. Der Antrag sollte etwa 3 Monate vor Ablauf der vom Gericht festgesetzten Sperrfrist gestellt werden, damit bei Fristende und dem Vorliegen des positiven Gutachtens die Antragsbewilligung erfolgt.
Denkbar ist aber auch, als Inhaber eines Führerscheines zur MPU aufgefordert zu werden. Dafür müssen der Behörde konkrete Anhaltspunkte für Eignungsmängel vorliegen. Dieses kann z.B. eine Auffälligkeiten im Rahmen einer Verkehrskontrolle oder auch das Erreichen von 8 Punkten im Fahreignungsregister sein. Auch eine Fahrt mit 1,6 ‰ oder mehr mit dem Fahrrad führt später zur MPU-Anordnung für den Radfahrer, der Inhaber einer Fahrerlaubnis ist.
Wenn die Fahreignungsbehörde Zweifel an der Fahreignung eines Verkehrsteilnehmers hat, ordnet sie eine MPU zur Abklärung an.
Das Gelernte (aus Punkt 4) sollte nicht nur in der Therapie beherrscht werden, sondern auch im Alltag umgesetzt werden können.
Der MPU-Gutachter möchte, dass es beim Betroffenen zu einer Verhaltensänderung im Alltag – ob bei Alkohol, Drogen, Punkte etc. – gekommen ist.
Vgl. hier: Ein Tag bei der MPU - Bericht einer Betroffenen
13. Fahreignungsgutachten wird zugesandt
Nach ca. 10-14 Tagen bekommen Sie von der Begutachtungsstelle Ihr MPU-Gutachten, das so genannte Fahreignungsgutachten, zugesandt. Ihre Führerscheinakte wird zurück an die Führerscheinstelle gesandt.
14. Positives MPU-Gutachten bei der Führerscheinstelle abgeben
15. Geschafft!!